Die Sonne lachte endlich mal wieder, als am 21. und 22. März 2009 die 18. Spielmobiltagung der Landesarbeitsgemeinschaft Spielmobile Schleswig-Holstein e.V. (LAG) in Barmstedt, Kreis Pinneberg, stattfand. Die LAG hatte ein abwechslungsreiches Programm für 40 SpielmobilerInnen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und McPom auf die Beine gestellt.
Neben interessanten Workshops und einem dicht gefüllten Programm stand an diesem Wochenende der pädagogische Fachaustausch im Vordergrund. Den Einstieg in die Tagung gestaltete der Vorstand der LAG mit dem Chaosspiel, auch bekannt als 50-Zettel-Spiel. Schnell wurden neun Spielgruppen gebildet, welche die im Hause versteckten Aufgaben suchen und lösen mussten. Dabei wurde getanzt und gesungen, es wurden Rätsel gelöst und Bewegungsaufgaben bewältigt. Vor allem aber hatten alle gemeinsam viel Spaß und lernten sich schnell kennen. Nach diesem doch sehr emotionalen und bewegungsintensiven Einstieg folgte eine Powerpoint-Präsentation über das zurückliegende Jahr. Hervorgehoben wurde dabei das Spielfest auf der Landesgartenschau in Schleswig, auf dem neun Spielmobilteams vertreten waren. Und natürlich gab es reichlich Infos über die Internationale Spielmobilszene und Neuigkeiten aus dem Norden. Am Nachmittag standen zwei Praxisworkshops auf dem Plan. Im Workshop „Poi-swingen“ gab Monic Seidensticker eine Einführung in die Technik des so genannten Poi-Swinging. Ein „Poi“ ist ein Gerät, das aus einer Handschlaufe besteht, welche mit einem Band oder einer Kette verbunden ist. Am anderen Ende des Bandes/Kette ist ein Gewichtssack (evtl. mit einem Schweif) oder ein Feuerball befestigt. Die Referentin vermittelte den 15 TeilnehmerInnen des Workshops in kurzer Zeit vielfältige akrobatische Möglichkeiten dieses Spielgerätes. Poi-Swinging ist das Tanzen, Schwingen, Wirbeln und Kreisen mit zwei „Pois“. Man hält in jeder Hand einen „Poi“ und diese werden rhythmisch in verschiedene Richtungen und Ebenen geschwungen. Es wird vor, neben, hinter, über dem Körper geschwungen, eben überall, wo es möglich ist. 25 TeilnehmerInnen nahmen parallel am Workshop „Erlebnispädagogische Spiele für Kinder“ teil. Unter Leitung von Andreas Mitschke nutzten sie das frühlingshafte Wetter und spielten größtenteils draußen. Der Referent leitet beim Kreisjugendring Pinneberg Kurse für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Somit hatten seine vorgestellten Spiele einen großen Praxisbezug. Damit war das Programm am Sonnabend aber noch lange nicht beendet. Der Abend begann mit einer Aufführung des Poi-Swinging-Workshops. Mit musikalischer Untermalung gab es dazu eine Präsentation im Schwarzlicht. Beeindruckend war das Zusammenspiel der grellen Neonfarben und der rasanten Geschwindigkeit der Pois mit der Musik. Mit einem tosenden Applaus bedankten sich die SpielmobilerInnen bei den AkteurInnen für die Darbietungen. Nun konnten die TeilnehmerInnen wieder wählen: Eine Gruppe ging in das Spielecafe und eine andere zog sich zum Fachaustausch zum Thema Kinderspielstädte zurück. Jessica Lau, die die Kinderspielstadt Neumünstrum bereits zweimal veranstaltet hat, gab dazu ein kurzes Intro. Es entwickelte sich eine angeregte Diskussion in deren Verlauf viele gelungene Beispiele und Tipps ausgetauscht wurden. Zwischendurch wurden kurze Filmsequenzen der Kinderspielstädte Simsalon aus Sindelfingen und HeidelYork aus Heidelberg gezeigt und die unterschiedlichsten Konzepte miteinander verglichen. Die Gruppe vertiefte sich in das Thema und stieß erst am späten Abend zu den anderen in das parallel stattfindende Spielecafe. Im Spielecafe hatte mittlerweile Garnet Kothe vom Spielmobil Flensburg die neuesten Gesellschaftsspiele vorgestellt. An vier Tischen wurden zahlreiche Spiele gespielt. Als absoluter Renner entpuppte sich aber eher ein Klassiker, nämlich das Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“, das bis in die frühen Morgenstunden hinein gespielt wurde. Nach einer kurzen Nacht (einige träumten sogar vom Werwolf) ging es am Sonntagmorgen zusammen in die Sporthalle. „Die besten Spiele aus der Spielmobilszene“ standen jetzt auf dem Programm. Dazu hatten sich die einzelnen Spielmobilteams vorbereitet und stellten ihre beliebtesten Spiele vor. Die Spiele werden, wie auch die Ergebnisse aus den Workshops, auf die Homepage der LAG Spielmobile gestellt. Am Ende der Tagung wurde reflektiert, es wurden Termine bekannt gegeben, gemeinsame Aktionen abgesprochen und die Zukunft geplant. So wird das nächste Treffen bereits am Freitagabend beginnen und zwar am 26. März 2010. Für den Herbst 2010 haben sich die Spielmobile des Nordens auch schon etwas Besonderes überlegt: Es soll eine Spielmobilkarawane durch die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und McPom gestartet werden. Damit wollen wir uns gegenseitig unterstützen und die Spielmobilidee in Norddeutschland weiter verbreiten.