6 Spielmobile – 3 Bundesländer – Ein Thema
Lobby für die Rechte der Kinder sein: Dies setzte die „Spielmobilkarawane für Kinderrechte“ auf ihrer fünftägigen länderübergreifenden Tour vom 11. bis 15. Oktober 2010 auf zwei Ebenen um. Für die Kinder wurden in fünf norddeutschen Städten zentrale Plätze in attraktive Spielorte verwandelt. Parallel dazu wurde Informationsmaterial verteilt, Gespräche geführt und Diskussionsrunden zum Thema Kinderrechte für Groß und Klein initiiert. An der Aktion nahmen sechs Spielmobile aus drei Bundesländern teil. In den Städten, in denen die Karawane Station machte, wurde sie jeweils von weiteren Organisationen unterstützt. Insgesamt 2000 Kinder und 1000 Erwachsene nutzten in den fünf Tagen dieses Angebot, um zu spielen und sich zu informieren. Begleitet wurde die Aktion von einer überregionalen Öffentlichkeitsarbeit.
Organisiert wurde das Kooperationsprojekt von der Landesarbeitsgemeinschaft Spielmobile Schleswig-Holstein (LAG). Die Spielmobile waren mit je drei Mitarbeiter*nnen besetzt und machten jeweils unterschiedliche Aktionen. Aus Mecklenburg-Vorpommern war der Green Camp Spielbus e.V. dabei, aus Hamburg der SpielTiger e.V. und aus Schleswig-Holstein das Spielmobil der Stadt Flensburg, die Linie 412 der Stadt Neumünster, das Spielmobil Lübeck e.V. und Wespi aus Wedel. Damit konnte die LAG Spielmobile viele kompetente Partner gewinnen.
Eingeladen wurden Kinder und Jugendliche aus den Städten, in denen die Karawane Rast machte. Dazu kamen Eltern, sowie Politiker*nnen und BehördenvertreterInnen, die zum Thema „Kinderrechte“ etwas zu sagen haben.
Als Lobbyisten der Kinder engagieren sich die Spielmobile seit vielen Jahren in vielfältiger Weise für deren Rechte. Im Vordergrund steht dabei das Recht der Kinder auf Spiel.
Spielen ist eine lebensnotwendige Voraussetzung für die gesunde Entwicklung des Kindes. Dafür brauchen Kinder und Jugendliche anregungsreiche Spielräume, welche in der Spielmobilarbeit geschaffen werden. Dabei fällt immer wieder auf, dass es noch viel zu tun gibt, um die vor 20 Jahren von der UNO beschlossenen Kinderrechte umzusetzen. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde auf den jährlich stattfindenden Spielmobiltreffen der LAG Spielmobile Schleswig-Holstein die Idee der Spielmobilkarawane entwickelt.
Die Spielmobikarawane für Kinderrechte war insgesamt ein großer Erfolg. Es wurden über 2000 Kinder und außerdem viele Erwachsene erreicht. Das Angebot war vielfältig und abwechslungsreich. Die Form der Informationsvermittlung des Themas Kinderrechte war sowohl kind- als auch erwachsenengerecht aufgearbeitet.
Bei der Öffentlichkeitsarbeit ist das Ergebnis zweitgeteilt. Funk und Fernsehen haben sich trotz anfänglichem großen Interesse nicht engagiert. Die Presse hat mit insgesamt acht Artikeln relativ gut über die Aktion berichtet.
Zu Denken gibt das mangelnde Interesse der politischen VertreterInnen. Immerhin kam in Flensburg der stellvertretende Bürgermeister, um eine Rede zu halten. In Hamburg aber waren keine (!) VertreterInnen der Parteien zu Gast, obwohl sie „massivst“ eingeladen worden waren. Damit wurde das Ziel, dass Kinder Politiker*nnen ihre Meinung sagen können, nicht erreicht.
Die Koordination von sechs Akteuren, die die Karawane bestritten haben, war sehr aufwendig. Das Ergebnis einer eindrucksvollen Spielmobilkarawane für Kinderrechte überzeugt aber, dass dieses Projekt insgesamt erfolgreich war. Als ein gutes Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Akteure der Spielmobilszene durch dieses gemeinsame Projekt noch stärker „vernetzt“ worden sind. Durch die konkrete Zusammenarbeit wird es zukünftig einfacher sein, gemeinsame Projekte zu verwirklichen.
Als Förderer der „Spielmobilkarawane der Kinderrechte 2010“ konnte die LAG Spielmobile das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), die Aktion „Schleswig-Holstein Land für Kinder“ und die „SBV-Stiftung Helmut Schumann“ gewinnen. In den einzelnen Städten unterstützten zahlreiche Organisationen die Veranstaltung. So hatte etwa die „Linie 412“ in Neumünster 15 Vereine und Institutionen in Neumünster mit ins Boot geholt.
„Vielen Dank!“ sei an dieser Stelle den zahlreichen Unterstützer*nnen der Aktion gesagt!